TAG 13, 10. FEBRUAR - VIVA MANCORA

Viva Mancora! Beim Aufwachen heute Morgen bekam ich erst einmal einen gehörigen Schrecken. Beim Tageslicht gesehen, sieht das alles hier nicht halb so schön aus, wie es das im Internet und die Reiseführer versprochen hatten.

 

Ich war schon um 07.00 Uhr wach und so lief ich erst einmal den Strand entlang, um zu sehen, ob es irgendwo eine schönere Ecke gibt. Aber weit und breit war nichts zu entdecken. Und als wir nach dem Frühstück in Richtung Ort loszogen, wurde es nur noch schlimmer. Alles verlassen, heruntergekommen und ausgestorben. Kurz: wie eine richtige Kloake.

 

Wir waren echt geschockt. Und nahmen uns das erstbeste Velotaxi nach Máncora – in der Hoffnung, dort Besseres zu erleben. Das arme TukTuk quälte sich die 15km lange Strecke diverse Hügel rauf und runter. Wir hatten zeitweise echt Zweifel, ob er es mit uns als schwerer Last überhaupt schaffen würde.

 

Wir waren mittlerweile zu dem Entschluss gekommen, dass einzig ein Mietauto unseren Aufenthalt hier retten könnte, um wenigstens nicht in dieser Kloake Los Organos bei diesen zugegebenermaßen sehr schönen Bungalows fest zu hängen, die aber über ein äußerst servicefeindliches Personal verfügten. Diese Rettung war allerdings fern, da sich das Thema Mietauto entweder als undurchführbar oder zu teuer herausstellte.

Und so aßen wir erst einmal in Máncora zu Mittag, bevor wir Hilfe bei einem im Internet gefundenen Touroperator suchen wollten – den es aber an der angegebenen Adresse nicht gab…

 

Also beschlossen wir, uns erst einmal mit Badehandtüchern (die es im Hotel nicht gab), Sonnenschirmen (die es im Hotel auch nicht gab), etc. auszustatten, um den so beliebten Hauptstrand von Máncora aufzusuchen.

 

Was uns erwartete war allerdings wieder einmal grausam. Massen von Menschen auf Plastikstühlen an Plastiktischen zusammen gepfercht, halb im Wasser sitzend. Ganz schwarzer Sand und alles wirkte einfach nur dreckig. Also ein ganz anderes Strandleben als ich es bisher gewohnt war. Das Komische daran ist, dass das Stadtbild – obwohl völlig heruntergekommen und schon fast siffig – doch sehr stark von Europäern und Nordamerikanern geprägt ist. Ich habe mir dabei die ganze Zeit die Frage gestellt, was in Gottes Namen sie veranlassen kann, hierher zu kommen und eventuell auch noch Gefallen daran zu finden.

 

Wir liefen auf jeden Fall erst einmal den Strand ein wenig entlang und fanden dann einen Platz, an dem wir uns niederließen und wo wir den Nachmittag verbrachten. Und dann schließlich in einer siffigen Strandbar noch etwas tranken – mit grauenhafter musikalischer Begleitung.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle kamen wir an einem Strandbuggy vorbei, der zum Vermieten angeboten wurde. Und kurz darauf entdeckten wir auch Johnny, den Besitzer. Mit Hilfe von Marina, einer momentan in Máncora lebenden Studentin aus Bochum, vereinbarten wir, den Buggy für den nächsten Vormittag zu mieten. Nur raus aus diesem Kaff.

 

Das arme Mädel war aber irgendwie völlig falsch gewickelt. Hängt in diesem Kaff ab, lebt völlig realitätsfremd und findet das alles ganz toll. Aber jeder so, wie er mag…

 

Zurück im Hotel wollten wir eigentlich dort zu Abend essen, aber der Koch hatte wohl heute Abend keine Lust zu kochen. Jedenfalls nicht vor 21.00 Uhr. So unternahmen wir erst einmal einen verzweifelten Versuch, ein Restaurant zu finden (der zugegebenermaßen eigentlich von Beginn an zum Scheitern verurteilt war) – um dann doch um 21.00 Uhr im Hotel zu landen.

 

Aber wenigstens bekamen Jan und Jens nach einigen Diskussionen eine zweite Bettdecke. Man wird bescheiden.